Kommen Sie gut durch die Corona-Krise: Strategien und Tipps für KMU
Die Corona-Krise hat uns alle fest im Griff. Die Zahlen der Infizierten und Erkrankten steigen weiter an, auch wenn es erste Hinweise darauf gibt, dass die umfassenden Massnahmen des Bundes Wirkung zeigen. Das öffentliche Leben ist weitgehend zum Stillstand gekommen und für jeden von uns hat sich in den letzten Tagen und Wochen sehr viel verändert.
Besonders betroffen sind in diesen Zeiten natürlich auch die kleinen und mittleren Unternehmen. Jeder sechste Schweizer Unternehmer in diesem Segment geht momentan davon aus, dass sein Betrieb die Krise nicht überstehen wird. Mit diesem Beitrag wenden wir uns an die vielen KMU in der Schweiz und stellen mögliche Strategien und Tipps zur Verfügung, die Ihnen dabei helfen sollen, die Corona-Krise so gut wie nur möglich zu überstehen.
Strategie 1: Geraten Sie nicht in Panik
Jeder von uns ist aktuell in Angst und Sorge. Sie als Unternehmer sind dabei doppelt betroffen. Als Privatperson machen Sie sich Gedanken über die Gesundheit Ihrer Familie und Ihrer Freunde. Und als Unternehmer stellen Sie sich gleichzeitig vor die Frage, wie Ihr Betrieb die Corona-Krise überstehen wird. Täglich erreichen uns neue Meldungen, Informationen und Statistiken. Und längst dreht sich der grösste Teil der öffentlichen Berichterstattung um das Thema Corona.
Neben den vielen Menschen, die sich vernünftig verhalten und mit der Krise angemessen umgehen, erleben wir zwei Extreme im Verhalten. Eine Gruppe versucht die Gefahren, die mit dem Corona-Virus verbunden sind, einfach zu ignorieren. Man steckt den Kopf in den Sand, weigert sich an sinnvollen Massnahmen teilzunehmen oder setzt absurde Verschwörungstheorien in die Welt. Eine andere Gruppe gerät in kopflose Panik, neigt zu falschen Reaktionen und verhält sich zunehmend irrational.
Als Unternehmer sollten Sie es in jedem Fall vermeiden, in eines dieser Extreme zu verfallen. Es ist jetzt besonders wichtig, dass Sie einen kühlen Kopf bewahren und die Corona-Situation als das betrachten, was sie wirklich ist: Auf der einen Seite eine Krise von erheblichem Ausmass in Bezug auf das Privatleben und die Wirtschaft. Sie verändert Vieles von dem, was wir kennen und verlangt jedem von uns Einschränkungen und besondere Verhaltensweisen ab. Auf der anderen Seite haben wir es aber auch mit einer Situation zu tun, die wir bewältigen werden. Es gibt hervorragende Möglichkeiten, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. Und als Unternehmer stehen Ihnen jetzt Optionen zur Verfügung, die Sie aktiv dabei unterstützen, Ihre Firma durch diese schwere Zeit zu führen und dabei nicht zu scheitern.
Mehr als jemals zuvor braucht es jetzt aber Ihren wachen Verstand, Ihr angemessenes Verhalten und Ihre vernünftigen Entscheidungen. Genau davon hängt nämlich ab, wie Sie persönlich und geschäftlich durch die Corona-Krise kommen. Eines sollte dabei jedem von uns klar sein: Es wird selbstverständlich eine Zeit nach der Krise geben und es hängt von Ihnen ab, in welchem Zustand Sie dieses Ziel erreichen.
In Ihrem gewohnten Alltag als Unternehmer geht es hauptsächlich darum, wie Sie neue Kunden gewinnen, wie Sie Ihren Umsatz steigern und wie Sie Ihren Gewinn optimieren. In den nächsten Wochen und Monaten stehen diese Themen nicht mehr im Vordergrund. Stattdessen müssen Sie sich darauf konzentrieren, dass Ihre Familie, Ihre Mitarbeiter und auch Sie gesund bleiben und dass Ihr Unternehmen die Krise wirtschaftlich überlebt.
Unser Tipp: Bewahren Sie jetzt einen kühlen Kopf
Panik ist in diesen Zeiten kein guter Berater. Versuchen Sie deshalb ruhig zu bleiben. Beschäftigen Sie sich mit Zahlen und Fakten und bilden Sie sich auf diese Weise eine eigene und vor allem fundierte Meinung über die aktuelle Lage. Entwickeln Sie einen individuellen Notfallplan für Ihr Unternehmen und behalten Sie dabei einen kühlen Kopf. So werden Sie die Corona-Krise bestmöglich überstehen und den Schaden so gering wie möglich halten.
Strategie 2: Handeln Sie verantwortungsvoll
Als Unternehmer nehmen Sie gerade in der aktuellen Situation eine aussergewöhnliche Rolle ein. Sie sind nicht nur für sich selbst und Ihre Familie zuständig, sondern auch für Ihr Unternehmen. Dort wirken Sie für Mitarbeiter und Geschäftspartner als Vorbild. Sie stehen stärker im gesellschaftlichen Mittelpunkt als andere Menschen und es ist wichtig, dass Sie die damit verbundene Verantwortung annehmen und aktiv gestalten. Der Begriff der Verantwortung wird oft inflationär verwendet. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir ihn mit einem klaren Inhalt füllen und genau definieren, was unternehmerische Verantwortung in der Krise bedeutet.
Hierbei lassen sich vier verschiedene Säulen erkennen, die in der aktuellen Zeit besonders wichtig sind:
- Die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter
- Die Arbeitsfähigkeit Ihres Unternehmens
- Die kurz- und mittelfristige Liquidität
- Die Planung der Zeit nach der Krise
Die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter
Nicht zufällig steht dieser Punkt an erster Stelle unserer Liste. Machen Sie sich unbedingt klar, dass es unter anderem von Ihren Entscheidungen und Ihrem Verhalten abhängt, ob Ihre Mitarbeiter die Corona-Krise gesund überstehen. Es liegt in Ihrer Verantwortung, die Arbeitsumstände so zu gestalten, dass jeder Einzelne optimal geschützt ist. Versäumnisse in diesem Bereich können unmittelbar dazu führen, dass Ihre Belegschaft krank wird.
Setzen Sie diesen Aspekt unbedingt vor alle anderen Faktoren, mit denen Sie sich jetzt beschäftigen müssen. Schaffen Sie die Möglichkeit, dass möglichst viele Ihrer Mitarbeiter von zuhause aus arbeiten können. Stellen Sie für die im Geschäft verbleibenden klare Regeln auf, mit denen Sie die Ansteckungsgefahr reduzieren. Hierzu gehören vor allem Anweisungen in Sachen Hygiene und Abstand zueinander. Das funktioniert aber natürlich nur dann, wenn Sie als Unternehmer die Voraussetzungen dafür schaffen und die erforderlichen Materialen zur Verfügung stellen.
Die Arbeitsfähigkeit Ihres Unternehmens
Geht es Ihnen angesichts der globalen Nachrichtenlage auch so, dass Sie die Vorstellung haben, die ganze Welt sei stehen geblieben und überall wäre die Wirtschaft längst zum Erliegen gekommen? Bei allen Einschränkungen, die es tatsächlich gibt, trifft das nicht zu. Auch wenn in vielen Branchen reduziert gearbeitet wird, dann gibt es dennoch zahlreiche Unternehmen, die Wege gefunden haben, ihre Arbeitsfähigkeit zumindest teilweise aufrecht zu erhalten.
Geben Sie den Anspruch, dass Ihr Unternehmen weiterhin tätig sein kann, deshalb nicht ohne weiteres auf. Machen Sie sich Gedanken darüber, welche Geschäftsbereiche nach wie vor aktiv verfolgt werden können und entwickeln Sie, wenn das möglich ist, kurzfristig sinnvolle Alternativen. Bedenken Sie, dass die Arbeitsfähigkeit Ihres Unternehmens während der Corona-Krise nicht nur Ihre eigene Situation verbessert, sondern auch die Ihrer Mitarbeiter und der gesamten Wirtschaft. Ausserdem erhöhen Sie auf diese Weise die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Betrieb die Krise unbeschadet überstehen wird, erheblich. In der Strategie 3 erfahren Sie, wie Ihnen der Umstieg auf das Home-Office dabei helfen kann, die Arbeitsfähigkeit Ihres Unternehmens zu erhalten.
Die kurz- und mittelfristige Liquidität
Wenn Ihr Unternehmen während der aktuellen Krise in eine Schieflage gerät, dann werden Sie das daran bemerken, dass Ihnen das Geld ausgeht. Während viele Ihrer Ausgaben weiterlaufen, reduzieren sich die Einnahmen unter Umständen drastisch. Das kann schnell dazu führen, dass Sie Ihre Kosten nicht mehr tragen können und Ihren Betrieb aufgeben müssen. Eine sehr wichtige Zielsetzung muss daher im Moment darin bestehen, dass Sie kurz- und mittelfristig die Liquidität des Unternehmens erhalten.
Der Bund stellt aktuell finanzielle Mittel in erheblicher Höhe zur Verfügung, mit denen vor allem auch KMU dabei unterstützt werden sollen, die Krise zumindest zu überleben. Allerdings wird niemand aktiv auf Sie zukommen, um Ihnen einen Überbrückungskredit oder eine ähnliche Unterstützung anzubieten. Sie selbst müssen sich darum kümmern und wir können nur an Sie appellieren, alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten aktiv zu nutzen. In der Strategie 4 stellen wir Ihnen hierzu ausführliche Informationen zur Verfügung.
Die Planung der Zeit nach der Krise
Die Krise wird von vielen Menschen als allumfassend wahrgenommen. Gedanken an die Zeit nach Corona, werden daher oft in den Hintergrund gedrängt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele von uns Krisen in vergleichbarem Ausmass noch nie erlebt haben. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass Sie sich immer wieder vor Augen führen, dass es natürlich eine Zeit geben wird, in der wir sagen können, dass der schlimmste Teil der Corona-Krise jetzt überwunden ist.
Bereiten Sie sich mit Ihrem Unternehmen schon jetzt auf diese Zeit vor. Schaffen Sie die Voraussetzungen dafür, dass Ihr Betrieb den Neustart erfolgreich meistert und denken Sie dazu intensiv darüber nach, welche Produkte oder Dienstleistungen in der Zeit nach der Krise besonders wichtig sein werden. In der Strategie 5 erhalten Sie weitere Informationen darüber, wie Sie sich schon jetzt optimal auf diesen Zeitpunkt vorbereiten können.
Unser Tipp: Netzwerke aufbauen und nutzen
Ein enger Zusammenhalt zwischen Menschen, die sich in vergleichbaren Situationen befinden, ist jetzt besonders wertvoll. Bauen Sie aus diesem Grund genau jetzt Netzwerke zu anderen KMU auf und tauschen Sie sich intensiv mit Ihren Kollegen aus. Nutzen Sie entweder bereits vorhandene Gruppen, virtuelle Stammtische und ähnliche Verbindungen oder ergreifen Sie selbst die Initiative, sich mit anderen Unternehmern zu vernetzen.
Strategie 3: Das Home-Office als Option
In der Zeit vor der Corona-Krise war es in einigen Branchen bereits üblich, dass Mitarbeiter teilweise vom Home-Office aus tätig waren. Insgesamt liess sich hier aber eine grosse Zurückhaltung, vor allem seitens der Unternehmer, feststellen. In der jetzigen Zeit wird das Home-Office immer stärker zur normalen Alternative zur Arbeit im gemeinschaftlichen Büro. Wir können schon jetzt sicher sein, dass die Akzeptanz gegenüber dieser Form von Arbeit auch nach der Krise anhalten wird.
Letztlich bleibt es natürlich Ihrer Entscheidung vorbehalten, ob Sie es zulassen wollen, dass Ihre Mitarbeiter von zuhause aus tätig sind. Bedenken Sie aber, dass Sie Ihrer Belegschaft auf diese Weise einen wesentlich sichereren Arbeitsplatz bieten können und gleichzeitig gute Voraussetzungen für diejenigen schaffen, die jetzt zum Beispiel, zusätzlich zum Job, Ihre Kinder betreuen müssen. Damit auch Sie das Home-Office erfolgreich einsetzen können, sollten Sie einige Regeln und Empfehlungen berücksichtigen.
Zunächst einmal muss dafür gesorgt werden, dass ein sicherer Datenzugang von den Home-Offices zu der IT in Ihrem Unternehmen zur Verfügung steht. Hierfür werden meist sogenannte VPN-Verbindungen genutzt, über die eine sichere und verschlüsselte Kommunikation möglich ist.
Im nächsten Schritt muss sichergestellt werden, ob die Mitarbeiter, für die das Home-Office möglich ist, über die notwendige Ausstattung verfügen. Hierzu zählt natürlich vor allem ein geeigneter Rechner mit dem passenden Zubehör. Aber auch in Sachen Büromaterial und Büroeinrichtung sollten Sie Ihren Mitarbeitern bei Bedarf unter die Arme greifen. Oft ist es möglich, dass technische Geräte und kleinere Bürogegenstände für die Zeit der Krise einfach mit nachhause genommen werden.
Jetzt gilt es noch, eine geeignete Kommunikations-Struktur zu schaffen. Dabei geht es darum, mit den verschiedenen Mitarbeitern im Home-Office kommunizieren zu können und auch Meetings mit mehreren Personen abzuhalten. Hierzu werden in den meisten Fällen die gängigen Messenger-Dienste für Büros genutzt. Beispiele dafür sind unter anderem Microsoft Teams, Slack oder Zoom. Weiterführende Informationen über Eigenschaften, Funktionen und Konditionen der verschiedenen Programme finden Sie im Internet.
Ein Aspekt, den einige Unternehmer jetzt ausser Acht lassen, ist, dass die Arbeit im Home-Office eine besondere Koordination mit eigenen Regeln erfordert. Wir empfehlen Ihnen die folgenden Richtlinien:
Eindeutige Vereinbarungen treffen
Wenn Ihre Mitarbeiter ausserhalb des Unternehmens arbeiten, ist es besonders wichtig, sehr klare und eindeutige Vereinbarungen darüber zu treffen, was Sie gegenseitig voneinander erwarten. Legen Sie dazu genau fest, welche Arbeitszeiten und Pausenregelungen gelten und welche Arbeitspensen geleistet werden sollen. Verschaffen Sie den Mitarbeitern wiederum Klarheit darüber, welche Leistungen Sie als Arbeitgeber erbringen werden und auf welche Weise Sie die Beschäftigten im Home-Office konkret mit Material oder Technik unterstützen.
Die Mitarbeiterleistung erfassen
Schaffen Sie die Voraussetzungen dafür, dass Sie möglichst exakt messen können, welche Leistungen Ihre Mitarbeiter im Home-Office erbringen. Je nach Arbeitsbereich können hierzu verschiedene Massnahmen erforderlich sein. Es empfiehlt sich, auf bewährte Methoden der Zeiterfassung zu setzen. Das sorgt nicht nur dafür, dass Sie genau wissen, was Ihre Mitarbeiter jeweils geleistet haben. Ihre Leute können zusätzlich auch sicher sein, dass ihre individuelle Leistung gesehen und wahrgenommen wird, auch wenn es in dieser Situation weniger direktes Feedback gibt.
Das Gemeinschaftsgefühl stärken
Jedes erfolgreiche Unternehmen lebt unter anderem davon, dass die Mitarbeiter durch ein soziales Geflecht miteinander verbunden sind. Wechselt nun ein gewisser Teil der Beschäftigten ins Home-Office, kann dieses Gemeinschaftsgefühl gestört werden. Fördern Sie aus diesem Grund unbedingt den Kontakt der Mitarbeiter untereinander auch dann, wenn es einmal nicht um ein wichtiges Arbeitsthema geht. Schaffen Sie so die Voraussetzung dafür, dass das soziale Leben im Unternehmen nicht zum Erliegen kommt, auch wenn es sich zum grössten Teil auf die digitale Kommunikation beschränkt.
Mitarbeiter gezielt motivieren
Für jeden Beschäftigten spielt die Motivation, die er aus der Arbeit bezieht, eine wichtige Rolle. Im Home-Office ist der Umgang miteinander viel distanzierter. Ausserdem fallen persönliche Begegnungen weg, bei denen Sie, oft ohne es zu merken, für Motivation sorgen konnten. Motivation stellt sich dann ein, wenn die eigene Arbeit wertgeschätzt wird, wenn man sich als Teil von etwas Grösserem empfindet und wenn man die Wichtigkeit der eigenen Arbeit und Person hautnah erlebt. Es gehört zu Ihren Aufgaben, Möglichkeiten zu finden, Ihre Wertschätzung gegenüber dem Einzelnen individuell zum Ausdruck zu bringen und so für eine möglichst hohe Motivation zu sorgen.
Unser Tipp: Ohne Vertrauen geht es nicht
Eine erfolgreiche Arbeit im Home-Office erfordert ein gewisses Mass an gegenseitigem Vertrauen. Sie wollen sich darauf verlassen können, dass Ihre Mitarbeiter die Tätigkeit in privaten Räumen nicht dazu nutzen, sich unberechtigt mehr Freizeit zu verschaffen. Ihre Mitarbeiter wiederum müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Arbeitsleistung wahrgenommen und honoriert wird. Hierbei handelt es sich um eine Herausforderung, die nur mit gegenseitigem Bemühen funktionieren kann.
Strategie 4: Erhalten Sie die Liquidität Ihres Unternehmens
Wenn Ihr Unternehmen die Krise nicht überstehen sollte, dann wird das daran liegen, dass Ihnen das Geld ausgeht. Daher gehört es jetzt zu Ihren besonders wichtigen Aufgaben als Unternehmer, dafür zu sorgen, dass Sie zahlungsfähig bleiben. Der Bund unterstützt Sie in dieser Situation und hat verschiedene Massnahmen beschlossen, die vor allem auf betroffene KMU zugeschnitten sind. Bedenken Sie bitte, dass Sie entsprechende Mittel und Unterstützungen aktiv beantragen müssen, um kurzfristig Hilfe zu erhalten. Aktuelle Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Eidgenössischen Finanzdepartments (https://www.efd.admin.ch/efd/de/home.html).
Im Einzelnen stellen sich die wichtigsten Massnahmen wie folgt dar:
Zinsfreie COVID-Überbrückungskredite
Der Bund stellt eine Soforthilfe für KMU im Rahmen von Sofortkrediten zur Verfügung, für die von staatlicher Seite Bürgschaften übernommen werden. Unternehmen erhalten damit die Möglichkeit, auf unkomplizierte Weise Kredite in Höhe von 10 Prozent des Umsatzes zu erhalten, solange der Kredit einen Gesamtbetrag von 20 Millionen nicht überschreitet. Beträge von bis zu 500‘000 CHF sollen von den Banken unmittelbar ausgezahlt werden.
Hierfür übernimmt der Bund eine Garantie in Höhe von 100 Prozent. Das Programm umfasst insgesamt ein Volumen von 40 Milliarden CHF.
Zahlungsaufschub für Sozialversicherungsbeiträge
In Bezug auf die Beiträge an die Sozialversicherungen können betroffene Unternehmen einen zinslosen Zahlungsaufschub in Anspruch nehmen. Darüber hinaus können die regelmässigen Akontobeiträge kurzfristig angepasst werden, wenn die Summe der Löhne wesentlich gesunken ist. Ansprechpartner für entsprechende Anträge und für weitere Informationen sind die AHV-Ausgleichskassen.
Liquiditätspuffer im Steuerbereich
Unternehmen, die durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, erhalten die Möglichkeit, Zahlungsfristen gegenüber den Finanzbehörden zu erstrecken, ohne dass hierfür Verzugszinsen erhoben werden. Der Zinssatz wurde insofern für Mehrwertsteuer, Zölle, besondere Verbrauchssteuern und Lenkungsabgaben auf 0,0 Prozent gesenkt. Die Regelung gilt zunächst bis zum 31. Dezember 2020. Dasselbe gilt für die direkte Bundessteuer.
Unterstützung für Lieferanten des Bundes
Unternehmen, die den Bund beliefern, erhalten in Bezug auf Zahlungsfristen eine wichtige Unterstützung. Die Eidgenössische Finanzverwaltung hat hierzu die Verwaltungseinheiten des Bundes angewiesen, eingehende Rechnungen kurzfristig zu prüfen und möglichst schnell zu bezahlen, um die Liquidität der Lieferanten zu stärken.
Diese vier Massnahmen können deutlich dazu beitragen, Ihre Situation kurz- und mittelfristig zu verbessern. Darüber hinaus sollten Sie jetzt auch darüber nachdenken, wie Sie aktiv Kosten einsparen können. Vielen Unternehmen macht es schwer zu schaffen, dass bei wegfallenden Einnahmen vor allem Ausgaben für Räumlichkeiten und Personal sowie weitere Fixkosten unverändert weiterlaufen. Als Unternehmer haben Sie hier allerdings die Möglichkeit, auf die Ausweitung und Vereinfachung der Kurzarbeit zurückzugreifen, wie sie der Bund jetzt entschieden hat.
Kurzarbeit soll es Ihnen als Unternehmer ermöglichen, Mitarbeiter auch dann im Betrieb halten zu können, wenn die Aufträge aktuell stark zurückgehen. Hierzu erstattet die Arbeitslosenversicherung (ALV) betroffenen Unternehmen über einen bestimmten Zeitraum einen Teil der Lohnkosten in Form einer Kurzarbeiterentschädigung (KAE). Der Bund hat die Ansprüche auf Kurzarbeiterentschädigung angesichts der Corona-Krise ausgedehnt und deren Beantragung vereinfacht.
Kurzarbeiterentschädigung kann jetzt auch für
• Angestellte in befristeten Arbeitsverhältnissen
• Personen im Dienste einer Organisation für Temporärarbeit
• Personen, die in einem Lehrverhältnis stehen
• Arbeitgeberähnliche Angestellte
gewährt werden. Ausserdem wurde die Wartefrist auf Kurzarbeiterentschädigung aufgehoben, um die Arbeitgeber noch stärker zu entlasten. Arbeitnehmer sind nicht mehr dazu verpflichtet, Überstunden abzubauen, bevor Sie Kurzarbeiterentschädigung in Anspruch nehmen können. Darüber hinaus wurde die Frist zur Voranmeldung für Kurzarbeit aufgehoben und gleichzeitig die Bewilligungsdauer von bisher 3 auf 6 Monate verlängert.
Unser Tipp: Aktuelle Informationen beschaffen
Es gehört zu den charakteristischen Eigenschaften der Corona-Krise, dass sich die Situation von Tag zu Tag ändert. Für Sie ist es daher jetzt besonders wichtig, sich regelmässig darüber zu informieren, ob sich für Unternehmen bestimmte Dinge verändert haben, ob neue Fördermöglichkeiten zur Verfügung stehen oder ob es andere Erleichterungen für KMU gibt. Wir empfehlen Ihnen hierzu, sich täglich über die Internetseite des Eidgenössischen Finanzdepartments (https://www.efd.admin.ch/efd/de/home.html) mit Informationen aus erster Hand zu versorgen.
Strategie 5: Die Zeit nach der Corona-Krise
Die Stimmung in der Bevölkerung ist nicht allzu gut und auch die Wirtschaft blickt überwiegend nicht gerade positiv in die Zukunft. Die Corona-Krise spielt im Leben jedes Einzelnen eine wesentliche Rolle und die stetige Beschäftigung mit der Epidemie verstellt nicht selten den Blick auf die Zeit nach der Krise. Dass dieser Zeitpunkt allerdings kommen wird, steht vollkommen fest. Unternehmer sollten sich daher jetzt unbedingt um etwas Weitblick bemühen und bei allem Verständnis für die aktuellen Sorgen und Nöte die Zukunft nicht ausser Acht lassen.
Im Moment geht es für Sie natürlich hauptsächlich darum, die Krise trotz aller Einschränkungen geschäftlich zu überleben und dabei persönlich gesund zu bleiben. Es wird aber, auch wenn im Moment noch unklar ist, wann das sein wird, der Zeitpunkt kommen, an dem Sie Ihr Unternehmen aus der situationsbedingten Pause holen und wieder in den Normalbetrieb versetzen müssen. Führen Sie sich bitte ganz deutlich vor Augen, dass es für KMU nicht nur die Gefahr der Krise selbst gibt, sondern auch das Risiko, dass der Neustart im Anschluss an Corona misslingt.
Wenn Sie sich im Moment zeitlich nicht ausgelastet fühlen, dann nutzen Sie die Gelegenheit und entwerfen jetzt Ihren geschäftlichen Plan für die nähere Zukunft. Unterziehen Sie Ihr Geschäftsmodell einer eingehenden und kritischen Überprüfung. Stellen Sie sich vor die Frage, was wohl nach der Krise vorrangig gebraucht wird und entwickeln Sie genau jetzt Konzepte, um diesen Bedarf decken zu können.
Je besser Sie zum Zeitpunkt des Neustarts der Wirtschaft aufgestellt sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mit Ihrem Unternehmen die wirtschaftlichen Folgen der Krise meistern und diese schwere Zeit unbeschadet überstehen werden.
Unser Tipp: Das Marketing jetzt nicht vernachlässigen
Es ist nur zu verständlich, wenn sich Unternehmer im Moment mit anderen Dingen beschäftigen als mit dem Marketing für Ihre Firmen. Allerdings raten wir dazu, dass Sie sich genau jetzt mit der Vorbereitung von künftigen Marketingmassnahmen beschäftigen. Es ist schliesslich nur eine Frage der Zeit, bis die Wirtschaft wieder hochgefahren wird.
In diesem Zusammenhang kann es sinnvoll sein, Ihre Webpräsenz durch neue Inhalte auszubauen und Ihre Sichtbarkeit zu erhöhen. Nutzen Sie die Zeit, in der sich viele Ihrer Konkurrenten wahrscheinlich nicht mit diesem Thema befassen werden und verschaffen Sie sich genau jetzt einen Vorsprung, der Ihnen nach der Krise helfen wird, wirtschaftlich schnell wieder auf die Beine zu kommen.
Unser Fazit: Treffen Sie die richtigen Entscheidungen
Wir haben Ihnen in diesem Beitrag verschiedene Strategien vorgestellt, die es Ihnen erleichtern sollen, für Ihr Unternehmen und Sie selbst den optimalen Weg durch die Krise zu meistern. Wichtig ist für jeden von uns, dass wir selbst aktiv werden und die richtigen Entscheidungen treffen müssen. Eigeninitiative ist jetzt mehr gefragt, als in den Jahren und Jahrzehnten zuvor.
Es würde uns sehr freuen, wenn Ihnen unsere Gedanken und Hinweise die Situation ein wenig erleichtern können. Darüber hinaus stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung, wenn Sie weitere Informationen benötigen oder sich gerne mit uns austauschen möchten.
Wenn Sie an einem direkten Austausch mit anderen betroffenen KMU interessiert sind, dann empfehlen wir Ihnen die Zoom KMU-Lounge, bei der sich interessierte Unternehmer einmal pro Monat intensiv miteinander austauschen. Wenn Sie hier teilnehmen möchten, dann schreiben Sie uns einfach eine kurze Mail an info@co2-kommunikation.ch.
Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch die Krise!
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